Der Vizepräsident des Verbandes anerkannter Privater Sachverständiger in der Wasserwirtschaft e.V., Hans-Peter Würl, verstarb im Alter von 69 Jahren am 09.Juli 2023 plötzlich, unerwartet und viel zu früh.
Die Begriffe Würl und Wasser haben nicht nur gleichen Anfangsbuchstaben sondern sind eng miteinander verbunden. Alles was mit Wasser zu tun hatte, war seine berufliche Leidenschaft: Wasserbau, Wasserkraft, Energie, Fischschutz, Überflutungsberechnung, Abfluss, Hydraulik, Gewässerschutz, um nur einige Schwerpunkte seines Wirkens zu nennen.
Nach seinem Studium an der FH Coburg gründete er vor 35 Jahren sein Ingenieurbüro mit Sitz in der Mühle in Weitramsdorf bei Coburg. Dadurch konnte er praktische Erfahrungen an seiner eigenen Wasserkraftanlage einschließlich Erfahrungen mit Hochwasserereignissen sammeln.
Er war also immer ganz nah dran….
So stand er für die Wasserkraftnutzung als regenerative Energie und kämpfte im Rahmen zahlreicher Wasserrechtsverfahren gegen überzogene Widerstände aus den Bereichen Naturschutz und Fischerei.
Würl war in vielen Fachgremien für Wasserkraft und Energie als erfahrener Spezialist gefragt.
Aufgrund seiner Erfahrung und Fachkompetenz wurde er 1993 zum Sachverständigen für Kleinwasseranlagen von der IHK Coburg öffentlich bestellt und vereidigt.
Vor etwa 28 Jahren, am 25. Januar 1995, wurde er mit 9 weiteren Kollegen vom damaligen Umweltminister Thomas Goppel als Privater Sachverständiger in der Wasserwirtschaft anerkannt.
Am 22.10.1996 gründete er mit 35 weiteren PSW in Germersheim bei Ingolstadt den Verband VPSWas e.V. Gleichzeitig wurden die regional wirkenden Bezirksgruppen des Verbandes gegründet.
Der Schatzmeister Dietmar Stiefler leitete die Bezirksgruppe Gesamtfranken bis Ende 1996. Danach führte Peter Würl das Amt des Bezirksgruppenleiters weiter bis zur Wahl seiner Kollegin und Mitarbeiterin Ulrike Seelmann als Nachfolgerin im Jahr 2019.
Würl setzte sich stets für die Interessen des Verbandes ein, wirkte ausgleichend, war kommunikativ; sein Wort hatte Gewicht.
Besondere Anliegen waren ihm eine gerechte Honorierung der Leistungen der Privaten Sachverständigen und die Weiterbildung im Anerkennungsbereich Bauabnahme von wasserbautechnischen Anlagen.
Die Fachkompetenz der Kolleginnen und Kollegen war ihm stets wichtig, ebenso wie die Förderung des Nachwuchses.
Wenn man seinen Rat brauchte, stand er stets zur Verfügung.
Er war ein Freund. Wir sind sehr traurig, dass wir auf ihn verzichten müssen.
Sein Wirken als Fachmann und als Kollege lebt in unserer Erinnerung weiter.
Servus Peter!
(bh)